Page 6 - Das Herz des Reiskorns
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FERNOST
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Historische Abbildung einer Sake-Brauerei. Wie auch in den europäischen Bierbraustätten der damaligen Zeit war der Gärvorgang ein wissenschaft- liches Rätsel. Das erklärt den mysthischen Charakter, der das Brauwesen besonders
in Japan kennzeichnete.Von 1600 bis 1900 wurde dort beispielsweise die aufwendige Kimoto-Methode gepflegt: Dabei wurde zu speziellen Gesängen die Maische mit ausdauernder Sorgfalt
stets in den Nacht- stunden gerührt.
Der Job des Braumeisters, des ‘Toji‘ (i.B. mit schwarzem Shirt), verlief ohne die heutigen technischen Hilfmittel
recht intensiv. Der Maischeansatz, das ‘Morimi‘, war
Tag und Nacht durchgehend zu beobachten, um aus der Schaumbildung auf die Gärung zu schließen. Gegebenenfalls war die Temperatur zu korrigieren. Der Berufsstand der ‘Toji‘ hatte großes Ansehen und wurde in der Familie vererbt.
Minamoto No Yoshitsune (1159 –1189) beim Genuss von Sake vor einer Neujahrs- dekoration. Auch heute noch zählt Yoshitsune zu einer der bekanntesten historischen Persönlichkeiten in Japan.
Es gibt das Gerücht, dass Yoshitsune im Jahr 1189 nicht starb, sondern in die Mongolei flflüchtete und dort zu Dschingis Khan wurde. Sein älterer Bruder war Minamoto no Yoritomo, der erste Shogun in Japans Geschichte.
Bild: Rijksmuseum
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