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Die für die damalige Zeit neuartige „Vogel- perspektive“ des Praters um 1782. Links im unteren Eck ist der Wiener Augarten verzeich- net, der ebenfalls von Joseph II. fürs Volk geöff- net wurde. Im rechten Bilddrittel ist das Lust- haus überproportional groß dargestellt.
‘Braun‘ als Bierfarbe galt damals noch als Standard. Erst einige Jahrzehnte später (ab 1841) gelang es Anton Dreher in Schwechat ein bernsteinfarbenes Bier zu brauen. Sein Erfolg, zumindest in puncto „Hellig- keit“, wurde kurz darauf nochmals getoppt vom Bayern Joseph Groll in Pilsen. Letzterem stand allerdings für sein ‘Pils‘ ein weicheres Brauwasser zur Verfügung (das die Verwendung eines noch helleren Malzes erlaubte). Dem hervorragenden Ruf des Dreher-Biers tat aber
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Anton Dreher gestaltete anno 1841mit 31Jahren die Brau- welt neu. Mit seinem Brauverfahren war es ab diesem Zeit- punkt möglich, hochwertiges ‘Lagerbier‘ unabhängig von den örtlichen Gegebenheiten herzustellen. Voraussetzung dafür war das Anlegen von großzügig dimensionierten Kühlkellern. Drehers ‘Wiener Lager ‘ war zudem heller als das bis dahin in Wien getrunkene Bier. In den Folgejahren entwickelte sich der Absatz dermaßen gut, dass Dreher für seine Brauerei in Kleinschwechat bereits 1850 eine Dampfmaschine anschaffen konnte.
Foto: Brau Union Österreich Zeichnung: MAUER