Page 17 - Mittendrin statt nur dabei
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Ein Foto des Wurstelpraters kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs (das Riesenrad besaß im Jahr 1914 noch 30 Waggons). Eigentlich war das Riesenrad lediglich als „Kurzzeitprojekt“ geplant, das seine Baukosten rasch wie- der mit den Fahrpreisen einspielen sollte. Diese waren zu Beginn deswegen exorbitant hoch: Eine Fahrt kostete rund ein Viertel eines monatlichen Beamtengehalts...
Der Bau von Riesenrädern lag
kurz vor 1900 weltweit im Trend. In Chicago (Bild unten) wurde zeitlich noch vor Wien ein größeres Rad mit einer Bauhöhe von 84 m errich- tet. Alle diese historischen Vorläu- fer sind aber mittlerweile wieder demontiert worden. Das größte moderne Riesenrad steht der-
zeit in Dubai und weist einen Durchmesser von 250 m auf.
Das Pratergelände am Ende des Zweiten Weltkriegs bot ein Bild der Verwüstung. Unbeschädigt geblieben waren im Wurstelprater lediglich eine Schießbude, ein Karussell und eine Gaststätte. Die 430 Tonnen schwere Stahlkonstruktion des Riesenrads hielt dem Beschuss stand. Allerdings brannten die 30 Waggons vollkommen aus. Bei der Instandsetzung entschloss man sich zu einer Reduktion der Gondelanzahl auf 15.
S tyles 37 MAGAZINE
Foto: AKON/Ledermann
Foto: AKON/Ledermann