Page 4 - Wohnen beim Broadway
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Die Eröffnung des neuen Vierstern-Hotels erfolgte pan- demiebedingt mit einjähriger Verspätung im letzten November. Nach einem damaligen Soft-Opening, das situativ der noch stagnierenden Nachfrage im Städte- tourismus angepasst war, rückt nun die neue Destina- tion stärker ins mediale Rampenlicht – wobei letzterer
Begriff thematisch auch vortrefflich zum gesamten Hotelkonzept passt: Im neuen ‘Civilian‘ dreht sich nämlich alles ums Thema ‘Bühne‘ und das mit intensivem Bezug auf den räum- lich nahegelegenen Broadway. So gleicht schon das Hotel-Entrée einem Bühnen- eingang im ‘Industrial-19th-Century-Style‘ wobei im Gebäudeinneren das theatrali- sche Motiv konsequent fortgesponnen wird. Marquee-Lights erhellen eine Szenerie, die an manchen Stellen plakativen Bühnenstaffagen à la ‘The Phantom of the Opera‘ fast schon zu nahe kommt – denn das Übertragen einer klischeebeladenen Insze- nierung auf den unmittelbaren privaten Bereich kann
  Nach der Eingangstür geht es in „Theatralischer Manier“ weiter: An den Wänden hängen Bilder be- kannter Broadway- Spielstätten.
 man gut finden oder auch nicht. Bei derartigen Kon- zepten besteht nämlich stets die Herausforderung, allzu starke Plattitüden zu vermeiden und stattdessen Altbewährtes mit einem neuen Twist zu versehen. Al- lerdings hat sich dieser Herausforderung im konkreten Fall immerhin einer der amerikanischen Showbizz-
 Spezialisten gestellt: kein Geringerer als Tony-Award- Gewinner David Rockwell war mit seiner langjährigen Erfahrung als Bühnenbildner für die künstlerische Ge- staltung des Hotels verantwortlich. Ihm zur Seite stand Paul Tazewell, der für seine Kostüme zum Broadwayhit ‘Hamilton‘ 2016 ebenfalls mit dem gleichen begehrten Award, der gemeinhin als Theaterversion des Film- Oscars gilt, ausgezeichnet wurde.
Platz gefragt
Tazwells prämierte Kostümentwürfe, skizziert auf den Innenwänden der Aufzugskabinen, begleiten den Gast dann auch auf seiner Liftfahrt zu den Hotelzim- mern. Insgesamt gibt es auf 27 Stockwerken 203 Stück davon. Bedingt durch den relativ schmalen Grundriss des Hotels muss dabei auf den einzelnen Etagen der Platz ökonomisch verwaltet werden. Knapp bemes- sene Hotelzimmer sind aber ja in New York keine Sel- tenheit. Im konkreten Fall resultiert daraus die Basis- Zimmerkategorie ‘Cozy Queen‘, deren schnuckelige Bezeichnung wohl das beschränkte Flächenangebot von jeweils 12 m2 vergessen machen soll;-) Da das im schmalen Cozy-Raum quer gestellte Queensize-Bett am unteren Ende nur einige Zentimeter Abstand zur Wand besitzt, heißt es beim Nächtigen zu zweit über
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   MANHATTEN
Foto: Jean Nelson/Depositphotos






















































































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